2011 November Fahrkurs

Frauchen macht einen Fahrkurs, das Deutsche Fahrabzeichen
in Bronze (DFA III Ein-/Zweispänner) und erzählt Euch hier, wie es ihr so erging:

Fahrkurs bei Friedl's Kaltblutschule - www.kaltblutschule.de
in Zusammenarbeit mit Herbert Dörfer und dem Reitverein Reilingen

Kursort: Wersauer Hof Reilingen

Frauchen schreibt nun die Erfahrungen der 9 Ausbildungstage und
ich schiebe ihr mal die Tastatur rüber und leg mich ein bissel ins Stroh.

1. Tag:  Samstag, den 21.11.2009   9:00 - 17:30 h

Der Fahrkurs ist ein Kompaktkurs und unsere Ausbilder sind Britta von der
Kaltblutschule und Herbert vom Reitverein Reilingen und den weltbesten
Kaltblüter Balu, Nero und Moritz (es gibt nur 4 , die vierte ist natürlich Paula).

Hier ein Foto von unseren Ausbildern

 

Wir sind somit in super guten Händen. Insgesamt sind wir 5 Teilnehmer - 4 Frauen
Sibille, Tanja, noch eine Petra und ich Paula-Petra und der Hahn im Korb Manfred.

Leider waren Tanja und die andere Petra heute nicht dabei. Doch wir anwesenden
Drei war das super gut. Somit hatten Herbert und Britta nur Augen und Ohren
 für uns und unsere Unsicherheit, Fragen und verknoteten Finger.

Im Schulungszimmer war nicht nur eine Kaffeemaschine sondern auch ein
Fahrlehrgerät aufgebaut, damit wir nicht gleich bei den Pferden Unheil anrichten.
Was auch gut ist. Mit Hilfe des Fahrlehrgeräts lernt man die Leinenführung.

Herbert und Britta hatten sich den Kurs gut aufgeteilt.Herbst macht die Theorie
und ist auch beim Aufschirren dabei. Britta macht mit ihren Buben die
Fahrpraxis und unterstützt Herbert bei der Theorie bzw. bei den Übungen
am Fahrlehrgerät.

Optimal für uns Teilnehmer, aber die Kaffeemaschine war auch wichtig.

Zuerst stellen wir uns alle vor und dann ging es schon los. Herbert
erzählte uns dann wissenwertes über Benno Achenbach und dem von
ihm entwickelten Fahrsystem dem Achenbachsystem. Und man höre und
staune das wurde 1922 entwickelt und hat heute noch Bestand.

Alles was wir über den guten Benno für die Fahrprüfung wissen müssen,
hat uns Herbert erzählt und aufnotiert.

Und dann ging es ans Fahrlehrgerät zu den 'trocken Übungen'.
Die Pferde werden es uns danken! Mit Hilfe dieses Gerätes lernten
wir die Leinenführung. Grundhaltung, Gebrauchshaltung und Dressurhaltung.
Das werden wir sicher noch sehr oft üben am Gerät.

UFFFFF das war schon ne Herausforderung. Zum Glück war am Ende nicht ein
sanftes Pferdemaul sondern Gewichte.

Mit viel Geduld und immerwieder gleichen Handbewegungen tasteten wir uns an
das doch sehr schwere Thema heran. Schlimmer als ein Strickmuster.

Und dann nach einer kleinen Kaffeepause ging es direkt in die Praxis über.

Balu und Nero aufschirren, Britta hatte beide bereits geputzt, weil es der erste
Tag war ab morgen ist das aber unsere Aufgabe.

Einspannen mit Hindernissen, welche Leine wohin und was mach ich mit
den Strängen und wie bekomme ich den Schweif durch die Schweifmetze.

Geduldig machten Balu und Nero mit und liesen sich alles brav gefallen.

Alles hier zu erzählen was dabei los war sprengt die Homepage aber irgendwann
war alles richtig und fertig und ich war die erste die auf den 'Bock' steigen sollte.

Tja, mit meinen kurzen Stamperln und ohne Tritt war das nicht gerade elegant,
darüber schweige ich mich jetzt aus. Naja und dann sass ich und Britta nahm
auf dem Beifahrersitz Platz.. So nun sollte ich vom Hof fahren und das gleich mit
einer leichten Rechtskurve und dann noch durch das schmal Tor.

Luftanhalten und los. Die Jungs waren wunderbar und mit einer Parade und
einem HOPPPP auf  meine Lippen setzten sie sich in Bewegung. Wie das
alles funktionierte, weiss ich jetzt gar nicht mehr, denn ich war viel zu aufgeregt,
Tatsache es hat geklappt.

Dann fuhr ich über eine Kreuzung, hielt an, dann etwas bergauf und wieder etwas
bergab, bremste versehentlich zu heftig. Ich sag's Euch, nach der ersten
Anspannung, die nach und nach abfiel,  war es herrlich - erhaben - toll und
überhaupt. Vor mir die beiden Knackpopos und die geballte Kraft gepaart
mit Sanftheit ihrer Mäuler. Unbeschreiblich....ich hatte eine neue Liebe gefunden
KUTSCHFAHREN. Mir wurde aber auch gleich klar, dass diese neue Liebe auch
einen langen harten Weg gehen musste, um gut und sicher zu werden. Ich bin
bereit ihn zu gehen.

Nach gewisser Zeit des Fahrens im Gelände, wechsten wir nach und nach
die Fahrer aus. Meine Güte mir taten alle Finger weh, die Schultern und ich
war glücklich aber kaputt.

Als wir zur Mittagspause wieder auf dem Hof ankamen waren wir total
fertig und total hungrig,

Nach einem leckeren Mittagsvesper ging es dann mit Theorie weiter
und dann wieder in die Praxis, diesmal mit Moritz (Paulas Lover) und
der arme Nero musste nochmals ran. Aber das machte er mit links.

Beim zweitenmal Fahren bin ich schon durchs Dorf und furchtbar
schmale Strassen gefahren.

Dann aber gab es einen ungeduldigen Autofahrer, der uns bedrängte und
das junge Gespann nervös machte und nun kamen noch Sägearbeiten am
Wegesrand mit komischen Traktoren hinzu und Britta musste die Leinen
übernehmen. Ich war total überfodert als die Pferde etwas nervös wurden.
Britta aber war so suverän und handhabte die Situation par excellance
und gab mir dann die Zügel zurück. Die Buben haben sich auch gleich
wieder beruhigt und wir konnten das letzte Stück zum Wersauer Hof
zurück wunderbar zurücklegen.

Nachdem die Pferde versorgt waren, waren alle Kursteilnehmer total
platt. Es gab noch eine konstruktive Feedbackrunde und wir verabschiedten
uns bis zum nächsten Tag.

So Leute ich geh nun ins Bett, denn es reicht -.... ein toller Tag, erlebnisreich
und wunderbar aber nun will ich vom Kutschfahren träumen und nicht
mehr tippen.

2. Tag:  Sonntag, den 22.11.2009

Sonntagmorgen und müde kamen wir alle an. Der Samstag hatte uns alle
doch sehr angestrengt. Zum Glück empfanden es alle genauso anstrengend,
wie ich.  Nun noch einen Kaffee und den Ablauf des 2. Kurstages durchsprechen,
ging es gleich an die Theorie.

So nun habe ich auch einige Fotos für Euch:

So schaut unser Fahrlehrgerät aus und die Kursmitglieder beim
konzentrieten Üben von Grundhaltung, Gebrauchshaltung und
Dressurhaltung.

Hier sind Manfred und Sybille zu sehen und im Hintergrund
erklärt unser Herr und Meister Herbert , die Einzelheiten nochmals
ganz genau.

 

Herbert war guter Laune und erzählt uns hin und wieder auch einen
Schwank aus seinem Pferdeleben um die trockene Theorie über Herrn
Benno Achenbach aufzulockern.

Sonntag war dann auch unser Geburtstagskind Tanja dabei, die an
dem Tag 18 Jahre alt wurde und reingefeiert hatte. Dafür war sie
super fit und gut gelaunt.

Dann ging es an zu den Pferden und gleich auf den Bock. Am Sonntag durfte
Sybille und ich mit Franz, Brittas Ehemann, den gutesten Balu einspännig fahren.
Manno, das war schon wieder ein neues Gefühl, gegenüber dem Zweispänner.
Balu ist 19 Jahre alt aber so feinfühlig im Maul, es kamen die Paraden direkt vorne an.
Frank liess Sybille und mich gleich über die Felder fahren. Balu machte es toll mit
uns Anfängern. Er gab uns soviel Sicherheit und Vertrauen
so dass wir wirklich sogar wagten anzutraben. Das war ein Gefühl -
total schnell kam es mir vor.

Balu reagierte auf die kleinsten Hilfen. Natürlich musste Franz oft eingreifen,
weil wir noch oft die Leinen verwurschtelten und bei der Linksumdrehung
im Feld standen. Tja, peinlich aber es war von mir nicht mehr möglich
es zu vermeiden. Franz musste dann den 'Karren aus dem Dreck ziehen'.
Nein nein,  so schlimm war es nicht, natürlich zog unser guter Balu
den Marathonwagen.

Sonntag abend war ich soooo platt zum Glück hatte Caro Paula geritten
und ich konnte nach Hause ins Bad und dann ins Bett. Zwar nicht
ohne bei Paulchen noch Hallo zusagen aber für mehr war ich nicht
mehr zu Nutze.Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon Paula gegenüber
aber das ist nun nicht zu ändern.

 3. Tag:  Montag, den 23.12.2009

Windy Monday und der Wind  sollte heftiger werden. Also wurde beschlossen
gleich zu Fahren.

Hier ein paar Impressionen beim Pferde putzen aufschirren und mehr...

Hier unser guter Balu er schaut gerne in die Kamera und wird gerade
auf Hochglanz gebracht. Das alles sind natürlich auch Übungen für die
Fragen für die Basis Pass Prüfung. Syille beim Bandagieren.

Balu musste noch kurzfristig geschoren werden, weil es einfach zu warm war
und er ständig klatschnass geschwitzt war und nicht trocken wurde. Mit seinem
rasanten Schnitt fühlte er sich sichtlich wohler.

Dann geht es zum Einspannen zu den Kutschen. Balu vor den Einspänner.

 

Die beiden Fahrgruppen wurden neu aufgeteilt. Tanja, die andere Petra und ich mit
Britta auf den Zweispänner Moritz und Nero

Manfred und Sybille mit Herbert auf den Einspänner mit Balu.

Heute war Fahren im und durch den Ort angesagt. Nun gut, es konnte los gehen.

 4.Tag Dienstag, den 24.11.2009
Um 9:00 gibt es immer erstmal einen Kaffee und dann Theorie. Dann werden
neue Leinenführungen geübt und einstudiert. z.B die Linksumkehrwendung.
D.h, wir machen und Knoten in die Hände und wissen nicht mehr wo rechts
und links ist. Zum Glück wird das alles erstmal am Fahrlehrgerät trocken
geübt. Aber dazu müssen wir noch aufsagen was wir wie und warum machen.
Das ist echt gut, dann merkt man es sich besser.

Genug geübt und so gegen 11 h versuchen wir immer vom Hof zu fahren - klar immer
Putzen vorher. Erklärungen zum Geschirr und Kontrolle von Britta und Herbert, ob auch
immer alles richtig sitzt.

Inzwischen sind wir schon in Reilingen bekannt mit unserem Fahrschulschild.

Die meisten anderen Verkehrsteilnehmer sind ganz o.k aber es gibt auch genug Idioten,
die die Pferde scheu machen. Mir zittern auch schon die Knie bei Traktoren mit Hänger.

 

Dann natürlich werden wir auch abgefragt. z.B. Anspannen in richtiger Reihenfolge,
und dann das festlegen des Leinenmass vor dem Aufsitzen.

 5.Tag Mittwoch, den 25.11.2009

2x Fahren 2 Spänner. Die Jungs waren gut drauf Nero und Moritz hatten wohl heute die
Nase von uns Fahranfängern voll und sind mal kurz in Reiligen Ortsmitte angallopiert.
Die wollten uns zeigen, wer das sagen hat. Aber Britta hat sofort eingegriffen. Ein
Bus der uns entgegen kam, war das Objekt der beiden. Aber dann war wieder alles
gut. Mittags sind wir dann nochmals gefahren, das war besser.

Zwischendurch Theorie und uns rauchte der Kopf. Das Mittagvesper kam uns gerade
recht. Brötchen mit Hausmacherwurst hat uns dann stabilisiert.

Jeder stöhnte heute, irgendwie ist das ganz schön viel, was wir so lernen.

6. Tag Donnerstag, den 26.11.2009

Heute bin ich mit Sybille 2x Balu also Einspänner gefahren und habe mich
heute auch entschieden Einspänner bei der Prüfung zu fahren.

Später werde ich ja Paula auch als Einspänner fahren aber bis dahin
wird es noch ein langer und harter Weg, für mich und auch für Paulchen.

Balu ist der beste Fahrleher, den es gibt. Er reagiert auf jede Leinenhilfe.
Herbert ist auch ein guter Fahrlehrer manchmal etwas ungedulig aber
sehr nett und korrekt. Man kann viel bei ihm lernen. Er ist ein toller Fahrer.
Wenn er die Leinen in Händen hölt und uns zeigt, wie der Grundhaltung
gefahren werden kann, da wird man ganz neidisch. Wir müssen, da noch viel
übern.

Heute auch Theorie Basis.-Pass meine Güte ich muss noch sooo viel lesen.

Hier macht Sibylle unseren guten Balu die Bandagen auf die schlanken Beine.

Balu ist der Beste er macht Spass zu Fahren und gibt Sicherheit und lernt uns
Feinfühligkeit. Er reagiert auf die kleinsten Leinenhilfe. Ausserdem ist Herberts
Kutsche (Marathonwagen) niedriger als die Kutsche von Moritz und Nero, da komme
ich eh nie hoch.

 7. Tag Freitag, den 27.11.2009

Total stürmig eigentlich kein Fahrwetter aber mit Balu geht alles....Herbert
hat inzwischen schon Vertrauen in Sibylle und mich und lässt uns zum Metzger fahren,
um Weiswürste einzukaufen und wir warten brav auf dem Wendeplatz bei der Feuerwehr.
Zum Glück hat Reilingen eine große Feuerwehrausfahrt, dort müssen wir immer unsere
links Umkehrtwendung machen.

Wenn man mit Herbert durch Reilingen fährt, ist es als wenn man einen berühmten Menschen
herumkutschiert. Alle grüßen und wollen ein Schwätzchen mit ihm halten. Jeder kennt ihn und
alle sind super freundlich und nett. Es macht richtig Spass auch wenn der Wind uns heute fast
von der Kutsche geweht hat.

Mittags ist dann noch Therorie dran und dann dürfen wir früher aufhören als sonst.

Das ist gut denn ich bin erkältet und muss mich noch ein bissel um Paula kümmern.

Balu unser Fels in der Brandung.

 8. Tag Samstag, den 28.11.2009

1 x fahren Balu ging sehr gut. Nur glaube ich ich bekomme eine Grippe.

Theorie Theorie.....ohh Mann.....

9. Tag Sonntag, den 29.11.2009

1x. Fahren 2-Spänner - Helpless und total am Ende. Hab den Kutschbock
verlassen und Britta die Leinen gegeben. Fieber und voller Medikamente.
Total am Ende.

Bin nach Hause und ins Bett.

 

Dann hatten wir noch 2x Unterricht.

1/2 Tag Basispass und am 19.12.2009 Generalprobe.

Meine Güte es schneite, Minusgrade und Sch...Wetter.

und da sollte dann am nächsten Tag die Prüfung sein.

 

TAG DER PRÜFUNG 20.12.2009 SONNTAG

Schnee, Eis, Bitterkalt, Eiswind und so war es HEUTE.

 

Aber wir haben ALLE bestanden. Es war echt heftig.

Es flossen Tränen, Rechts war links und links war recht.

Und wie heisst nochmals dieses DINGS...meine Güte wir
waren echt schlecht. Eigentlich konnten wir das alle viel
besser. Aber der Prüfungsstress ist nicht einfach zu handhaben.

Aber trotzdem wir haben es ALLE GESCHAFT.

 

DANKE AN ALLE die Beteiligt waren.

BALU - KNUTSCHHH

NERO - DU OLLER SCHMUSER

MORITZ(LE) , der jüngste im Bunde (Schwiegersohn)

für Euch war es auch das erstemal, dass ihr chaoetische Fahrschüler
an den Leinen gehabt habt. Ihr habt es super gemacht!

Dann natürlich unserer Frau Lehrerin - BRITTA - DANKE für alles für
Du bist eine tolle Lehrerin und ich freue mich schon mit Dir noch viel
zu lernen.

DANKE auch dem Herbert, auch wenn es mal nicht gleich geklappt
hat, gab er uns immer wieder Zuversicht und Selbstvertrauen.
Seine Erfahrung und sein Wissen, werden wir nie erreichen, aber es
gut zu wissen, er wohnt in der Nähe und unsere Wege werden sich
sicher auch in Zukunft  kreuzen.

DANKE auch dem Franz, Brittas Mann, der immer hilfbereit uns umsorgt
hat. Die ersten Fahrstunden mit Balu und uns gefahren ist. Ich werden
nie unsere 'Military Fahrt am 2. Fahrtag vergessen.

 Und so schaut unser begehrtes Abzeichen aus: